Helmut Silbermann

Helmut Silbermann 21.3.1948 -14.5.2023

Selbstporträt 1989

Silbermann in der Akademie, 1978

„Ich bin Schüler der Wirklichkeit meiner Zeit! Ich habe gelernt, meine Sinne zu gebrauchen! Meine Erlebnisfähigkeit und mein Denken begründen meine Bilder…“, schreibt Helmut Silbermann 1978 anlässlich seiner Ausstellung in der Produzentengalerie in Düsseldorf.

Helmut Silbermann ist 1948 in Dresden geboren und verlebt dort behütet seine Kindheitsjahre. Den Dresdner Dialekt hat er lebenslang beibehalten und kultiviert. Seine tiefe Verbundenheit mit Dresden kommt auch in einem Brief vom 12.4.1978 an Hans Berge zum Ausdruck nach einem Besuch in Dresden in der Sammlung Neue Meister. Er schildert darin die Begegnung mit einem Bild von Wilhelm Lachnit: „Der Tod von Dresden“…“das mich regelrecht erschütterte.“

1960 folgt Helmut Silbermann den Eltern von Dresden nach Niedersachsen. Der Vater, selber ein begabter Maler, fördert und ermuntert den Sohn nach einer Malerlehre zum Kunststudium.

Als Helmut Silbermann 1966 an der Werkkunstschule in Hannover sein Studium begann, lernte er dort auch János Nádasdy kennen.

In den ersten Jahren seines Studiums bildeten seine Zeichnungen und seine Radierungen einen bildnerischen Schwerpunkt.

1968/69 nahm er an der Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover teil.

1969 machte Helmut Silbermann sein Diplom an der Werkkunstschule. 1969 beginnt er sein Studium an der Düsseldorfer Akademie bei Prof. Joseph Beuys.

1978 ist er für 6 Monate ein Stipendiat in Svobodno/Polen.

1971, als 23jähriger, hatte Helmut Silbermann bereits seine erste Einzelausstellung in der Böttcherstraße in Bremen.

In Düsseldorf gründet Helmut Silbermann mit Freunden die „Produzenten-Galerie“ in der Schützenstraße. Die kleine Galerie wird zum Treff der Künstler und in Eigenverantwortung für Ausstellungen genutzt.

In den Jahren 1971-1979 entsteht der eigentliche Schwerpunkt seines malerischen Werkes.

1975 wird die Tochter Sophia geboren. Zum Lebensunterhalt der kleinen Familie nimmt Helmut Silbermann Im selben Jahr einen Lehrauftrag für Kunsterziehung in einem Düsseldorfer Gymnasium an. Im selben Jahr erklärt Joseph Beuys Helmut Silbermann zum Meisterschüler.

Ab 1978 zeigen sich bei Helmut Silbermann Anzeichen einer ernsten psychiatrischen Erkrankung.

1979 Geburt des Sohnes Johannes.

1979 hat Helmut Silbermann eine große Ausstellung mit Peter Krahé und Hans G. Berge im Kasseler Kunstverein.

Es folgt die Trennung von seiner Ehefrau Karin.

Ab 1980 lebt Helmut Silbermann wieder in Niedersachsen und in Hannover. Er experimentiert viel mit Fotos, schreibt Gedichte und Wortspielereien im Stil von Ernst .Jandl.

Seine letzten Lebensjahre lebte Helmut Silbermann zurückgezogen in einem Pflegeheim in Hannover.

2023 stirbt Helmut Silbermann im Alter von 75 Jahren.

(von Hans Berge, gekürzt von BBK Hannover)